Gegen morgen wurde es so kalt das Amakuni aufwachte. Das erste Licht des Tages entliess die Umgebung des Tales langsam aus der Dunkelheit der Nacht aber es würden noch Stunden vergehen bis die Sonne das Tal erreichen und erwärmen würde. Langsam schälte er sich aus seinem Schlafsack um das Feuer wieder in Gang zu bringen. Doch dann erstarrte er denn der Schlafsack seines Gefährten war leer.

Er sah sich um, konnte in der Dämmerung aber nicht weit in das Strauchwerk sehen das ihre Lagerstelle umgab. Vielleicht war Mimi nur kurz ins Gebüsch verschwunden. Er schnappte sich einige der Zweige die sie am Vorabend gesammelt hatten. Vor der Feuerstelle sah er dann das alles Gras niedergetrampelt war als wenn ein Kampf stattgefunden hatte. Jetzt rief er doch laut nach Mimi und bekam dafür einige genervte Blicke ihrer Ochsen die von seinem Rufen geweckt worden waren. Ansonsten rührte sich nichts.

Verdammt hatte er denn so tief geschlafen das er nicht einmal mitbekommen hatte wie sein Freund entführt wurde? Gedankenverloren fuhr er sich mit der Hand über sein Gesicht. Unter seiner Nase war es etwas feucht. Er lutschte an seinem Finger spuckte aber sofort wieder aus als er merkte das ihm augenblicklich schwindelig wurde. Er musste sich einen Moment hinsetzen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das erklärte natürlich Vieles und doch wiederum auch nicht. Er war anscheinden betäubt worden und dann war Mimi entführt worden. Den Spuren nach hatte er sich gewehrt. Hoffentlich war er nicht verletzt worden. Hier oben in den Bergen konnte auch geringe Verletzung bereits fatale Folgen haben da es hier niemanden gab der sich in Heilkunde auskannte.

Was sollte er jetzt tun? Das musste genau überdacht werden. Zuerst entfachte Amakuni mal das Feuer und setzte Wasser für einen Tee auf. Dann frühstückte er etwas von dem in gesäuertem Reis frisch gehaltenen Fisch und trank dazu eine Schale warmen Tees.

Er war jetzt alleine und Mimi war in Schwierigkeiten. Die ganze Ausrüstung, der Karren und die Ochsen schienen hier bei ihm zu sein. Seine Schlussfolgerung war das der Schwarze Drache ihn wohl nur als lästig empfand während er in Mimi wirklich eine Gefahr sah. Das war natürlich nicht unbedingt sehr Schmeichelhaft. Zudem war er jetzt wo er allein war durch die Ausrüstung doppelt behindert. Als wolle ihr Gegner ihm zu verstehen geben das er am Besten seine Sachen packen und aus dem Gebirge verschwinden solle. In diesem Punkt hatte er sich allerdings in Amakuni verrechnet. Zum Einen hatte Amakuni noch nie einen Freund im Stich gelassen und wollte jetzt auch nicht damit anfangen, zum Anderen war er ziehmlich stur und wenn er bisher auch nur wegen Mimi bei diesem Kreuzzug mitgemacht hatte, wenn sich jemand unbedingt mit ihm anlegen wollte dann würde er Amakuni kennenlernen.

Zuerst einmal baute sich Amakuni aus einigen Ästen ein Tragegestell auf das er seine notwendigsten Werkzeuge wie zum Beispiel seine grosse Zange, einen kleinen Amboss, etwas Proviant und seinen Schlafsack befestigte. Seinen grossen Hammer wollte er lieber in der Hand tragen. Den Karren schob er gut abgedeckt ins Gebüsch. Nachdem er seinen Ochsen die vorderen Hufe zusammengebunden hatte damit sie nicht zu weit wegliefen machte er sich an die Verfolgung in die Berge, das Tragegestell auf dem Rücken und seinen Hammer in beiden Händen.

Zuerst dachte er das er eventuell Schwierigkeiten haben würde der Spur in die Berge zu folgen, er war schliesslich kein Jäger aber sein Gegner hatte sich keine Mühe gemacht die Spuren zu verwischen. Das war eventuell auch auf die Bemühungen von Mimi zurückzuführen wieder frei zu kommen.

Am zweiten Tag war er schon so hoch in den Bergen das er von Glück sagen konnte den Karren und die Ochsen zurück gelassen zu haben. Er musste bereits klettern wie eine Bergziegen um die steilen Hänge zu erklimmen. Von einem Weg war die meiste Zeit kaum noch etwas zu sehen. Nur der Umstand das die immer enger werdenden Täler keine weiteren Ausgänge hatten gab Amakuni die Gewissheit noch auf der richtigen Fährte zu sein. Nur selten konnte er dem felsigen Boden ansehen das vor ihm jemand hier gegangen war.

Inzwischen taten ihm alle Knochen im Leib weh und er überlegte immer wieder ob er den Rest der Ausrüstung nicht auch zurücklassen sollte. Einzig die Worte des Orakels das er in dem Feuer der Berge ein Schwert zu schmieden hatte um alles Unglück von der Welt abzuhalten trieben ihn mit dem Gewicht auf dem Rücken weiter. Allerdings zweifelte er an seinem Verstand. Was war das für eine Rettungsaktion mit einem Amboss auf dem Rücken auch wenn er den kleinsten ausgewählt hatte den er besass und einem Schiedehammer in der Hand.

Am dritten Tag stand er auf dem Grat eines Abgrunds der sich zwischen ihm und dem Hotake-dake auftat. Er war sich sicher das er diesen Abgrund überqueren musste aber wie war der Schwarze Drache zusammen mit Mimi auf die anderen Seite gekommen? Waren sie geflogen? Amakuni war nach all der harten Arbeit in der Schmiede mit Sicherheit kein Schwächling aber er fühlte sich am Ende seiner Kräfte. Er liess sein Ausrüstung zurück und machte sich auf die Suche nach einer Abstiegsmöglichkeit. Eine ganze Strecke abwärts fand er eine Möglichkeit hinunter zu klettern. Jetzt musste auch sein geliebter Schmiedehammer auf die Trage gebunden werden denn er brauchte beide Hände wenn er nicht den schnellsten Weg in den Abgrund nehmen wollte. Amakuni weigerte sich strikt aufzugeben auch wenn er mehrfach beinahe den Halt verlor. Die gegenüberliegende Seite des Abgunds liess sich etwas leichter erklettern. Zum Glück denn oben angekommen versagten Amakuni dann doch die Kräfte und er musste sich erst einmal eine ganze Zeit lang ausruhen bis er wieder aufstehen konnte.

Er ging eine Weile an der Kante des Abgrundes entlang auf der Suche nach Spuren und wurde fündig. Die Spur die er fand behagte ihm allerdings gar nicht. An einer Stelle neben dem Abgrund waren auf einem Felsen Bluttropfen zu sehen. Es sah allerdings weniger wie ein Schnitt in einem Finger aus sondern eher nach einer wirklichen Wunde. Einge vereinzelte Tropfen wiesen ihm die Richtung. Was war mit Mimi passiert? Auf den Gedanken das es sich um das Blut des Schwarzen Drachen handeln könnte kam Amakuni gar nicht erst. Sie waren ihrem Gegner bei Weitem nicht gewachsen und nur Verzweifelung und Angst um seinen Freund trieben Amakuni weiter.

Am Abend kampte Amakuni unter einem Überhang neben einer Spalte in einer steilen Wand die vielleicht zehn oder zwenzig Meter tief in den Felsen zu gehen schien. So genau konnte er das in der hereinbrechenden Dunkelheit nicht sehen. Er war froh über den Überhang der ihn vor dem Schneefall schützte der vor einer Stunde eingesetzt hatte. Zwar konnte er sich jetzt mit dem Schnee den Schweiss vom Körper reiben allerdings hatte er auch jeglichen Verdacht einer Spur von Mimi und dem Schwarzen Drachen verloren. Frustriert, frierend und total erschöpft sass er in seinem Schlafsack auf dem nackten Fels und ass die Reste seiner Verpflegung.

Plötzlich landete eine kleine Schwarze Krähe neben Amakuni unter dem Überhang und beäugte ihn neugierig und scheinbar ohne Angst. Amakuni formte aus den letzten Körnern seines Reis eine kleine Kugel und legte sie vor die Krähe, froh nicht mehr allein zu sein. Die Krähe schaute ihn eine Weile an und fing dann an den Reis aufzupicken. Als das letzte Korn im schwarzen Schnabel verschwunden war warf sie Amakuni noch einen letzten Blick zu und flog in die Dunkelheit des Spaltes neben dem Überhang.

Nachdem der Vogel eine Weile verschwunden war und nicht wieder aus dem Spalt zurück kam wurde in Amakuni die Neugier wach. Er schälte sich aus seinem Schlafsack, nahm seinen Hammer in die Rechte Hand und tastete sich vorsichtig in den Spalt. Nach zehn Metern fing der Spalt an im Zick-Zack zu verlaufen und nach der zweiten Felsnase schien es Amakuni als ob die Schwärze langsam zurückwich. Er konnte sehen das es heller wurde je weiter er sich vortastete. Schon konnte er den Stein der Felswand mit den Augen erkennen und war nicht mehr allein auf seine Hände angewiesen.

Der Spalt weitete sich langsam zu einer Höhle die in ein rötliches Licht getaucht war. Auch war es in der Höhle wesentlich wärmer als draussen worüber Amakuni sehr froh war. Je weiter er ging desto heller und wärmer wurde es. Er bog um eine Ecke und stand plötzlich auf einer grossen Plattform die sich auf halber Höhe an der Wand einer riesigen Höhle befand. Am Ende der Plattform ging die Wand in einen Lavastrom über der sich aus einiger Höhe an der gegenüberliegenden Wand hinunter in den Strom von Lava ergoss der tief unter der Plattform durch die Höhle floss. In der Mitte der Plattform, neben einigen Kisten und unbekannten Gerätschaften lag der gefesselte Mimi, anscheinend bewusstlos. Ein grosser roter Fleck auf seinem rechten Ärmel wies auf die Verwundung die Amakuni erwartet hatte. Ansonsten war niemand zu sehen. Hier konnte sich auch niemand verstecken. Ausser einigen Felsnadeln die entweder von der Decke hingen oder aus dem Boden zu wachsen schienen gab es keinerlei Verstecke auf der Plattform.

Er eilte zu Mimi um ihn zu wecken was ihm aber nicht gelang. Als er sich zu Mimi hinunter beugte hörte er plötzlich ein tiefes Lachen hinter sich. Trotz seiner Müdigkeit schoss er wie angestochen wieder in die Höhe und hielt seinen Hammer kampfbereit in beiden Händen. Was er sah jagte ihm trotz der Hitze in der Höhle Eiswasser durch die Adern. Neben der herunterfliessenden Lava stand der Schwarze Drache. Ein Anblick wie aus einem Albtraum. Die gespentische schwarz-rote Haut schimmerte in dem rötlichen Licht als wäre ein Dämon direkt aus der Lava gestiegen und wer weiss wie weit diese Vorstellung von der Realität entfernt war.

“Na mein Kleiner, eilst Du Deinem Freund zur Hilfe? Ich hatte eigentlich gehofft das Du die Sinnlosigkeit Deines Unterfangen einsehen und umkehren würdest. Auch bin ich etwas überrascht das Du meinen Unterschlupf hier gefunden hast. Hättest Du nicht wenigstens den Anstand haben und in dem Schneesturm draussen erfrieren können?”

Amakuni griff mit einem Grollen in der Kehle an aber der Schwarze Drache wich dem mit Wucht geschwungenen Hammer mit einer Geschwindigkeit aus die klar machte das er mit Amakuni bisher nur spielte. Wieder und wieder schwang Amakuni seinen Hammer gegen den Drachen und wieder und wieder bekam er nur Lachen als Anwort. Sein Gegner war wesentlich schneller und Amakuni gingen schon ziehmlich schnell die Kräfte aus nach diesem brutalen Aufstieg in die Berge. Manchmal hieb der Drache in einer Drehbewegung mit seinem Schwanz nach Amakuni und schlitzte Kleidung und Haut auf.

Langsam schien sich auch Mimi wieder zu bewegen. Wenn es Amakuni doch nur gelingen würde dessen Fesseln zu lösen. Zu Zweit hätten sie vielleicht noch eine Chance. Irgendwann war klar das das Spiel nicht mehr lange dauern würde. Amakuni war verzweifelt, machte einen letzten Ausfall und warf dann seinen Hammer mit aller Kraft die er noch hatte gegen den Drachen. Gerade als dieser nach hinten auswich trat der liegende Mimi ihm von hinten in das Standbein und brachte ihn zu Fall. Ein Krachen, das sogar das andauernte Zischen und Blubbern der Lava übertönte, hallte durch die Höhle als der Kopf des Schwarzen Drachen genau auf eine stehende Felsnase traf. Mit einem Seufzer entwich dem Drachen die Luft, dann blieb er reglos liegen.

Amakuni eilte zu Mimi und befreite diesen von seinen Fesseln. “Was hast Du denn mit Deinem Arm gemacht?” fragte er. “Ich wusste einfach nicht wie ich Dir mitteilen sollte wo ich bin und da ohnehin schon alles verloren schien habe ich so getan als wollte ich mich in den Abgrund stürzen. Der Schwarze Drache hat mich mit seinem Schwanz gefangen und dabei hat die Spitze des Schwanzes mir den Arm zerschnitten. Wie Du siehst hat sich der kleine Aderlass gelohnt. Lass uns mal in den Kisten nachschaun ob wir etwas zum verbinden finden.”

“Glaubst Du das der Drache tot ist?” fragte Amakuni. “Wohl kaum. Ansonsten hätte ich nicht die ganzen Zauberformeln auswendig lernen müssen um ihn für immer zu bannen. Mein Meister und das Orakel meinten das wir den Drachen in jedem Falle bannen müssen, egal was passiert.”

In den Kisten fanden sie seltsame Gerätschaften aus Materialien die weder Metall noch Stein noch Holz oder sonst etwas waren das sie kannten. Aber auch Nahrung und eine ganze Kiste voll Kräuter und Mineralien waren vorhanden. Ein Blick in eine längliche Kiste liess Amakuni erstarren. Dort lag, eingebettet in Samt und Seide, ein Schwert. Aber eines wie es selbst der Schmied Amakuni noch nie gesehen hatte. Entgegen den Schwertern die Amakuni bisher gefertigt hatte war die Klinge leicht gekrümmt und nur auf einer Seite geschärft. Die Klinge schien aus mehreren unterschiedlichen Metallen gefaltet worden zu sein und der lange Griff lies sich bequem mit beiden Händen fassen. Aber auch mit nur einer Hand geführt hatte das Schwert einen hervorragend ausbalancierten Schwerpunkt. Amakuni war dermassen in die Betrachtung des fremden Schwertes versunken das Mimi ihn rütteln musste um ihn in die Gegenwart zurück zu holen.

“Wir müssen uns daran machen den Dämon zu bannen. Wenn er wieder zu sich kommen sollte ist es für uns vielleicht zu spät. Ich habe alles vorbereitet und kann anfangen. Während dessen musst Du ein spezielles Schwert schmieden mit dem der Dämon getötet werden kann. Die Materialien sollten nach Möglichkeit hier aus dem Berg kommen aus dem auch der Dämon kommt, damit sie stärker wirken oder so ähnlich. Meinte mein Meister zumindest. Du hast nicht viel Zeit also reiss Dich bitte von dem fremden Schwert los und schmiede Dein eigenes! Wenn Du fertig bis müssen folgende Zeichen in die Klinge graviert werden.” Mimi zeichnete eine Reihe von Zeichen auf einen glatten Stein den er Amakuni übergab. Dieser machte ich sofort daran mit den mitgebrachten Materialien und dem was er in der Höhle fand einen Rennofen herzustellen. Dann begann er aus dem reichlich vorhandenen Erz das Metall für das Schwert herauszuschmelzen. Hitze war hier mehr als reichlich vorhanden. Öl und Wasser fand er zum Glück zwischen den Vorräten des Schwarzen Drachen. Er holte seine Werkzeuge in die Höhle und begann unter dem Eindruck des fremden Schwertes sein erstes eigenes Katana zu schmieden.

Erhitzt in der herunterfliessenden Lava, gehärtet in Wasser und Öl und langsam entspannt im Sand der Höhle hatte Amakuni nach fast zwei Tagen die Klinge des Schwertes fertig. Sie gab einen unheimlichen Klang von Reinheit und Stärke von sich wenn er sie anschlug. In Ermangelung entsprechender Materialien für die Tsuka wickelte er so stramm er konnte in Streifen geschnittenen, rauhen Stoff um das Griffstück. Als er soweit mit seinen Vorbereitungen fertig war taufte er das Schwert “kleine Krähe, Kogaratsu maru” im Gedenken an die Krähe die ihn zu der Höhle geführt hatte und dann verschwunden war. Er versprach dem Schwert es zu Ende zu arbeiten sobald er die Materialien dazu hatte aber jetzt müsse es erst einmal seinen Dienst tun.

“Wie soll das Ganze nun funktionieren Mimi?” fragte er seinen Freund der ohne Unterlass Zeichen um den liegenden Körper des Drachen gemalt, Tinkturen und Salben gefertigt und den Körper des Drachen damit eingestrichen hatte. “Also jetzt muss ich noch einige Zauberformeln über dem Schwert und dem Körper des Drachen rezitieren und bestimmte Bewegungen dazu ausführen und zum Schluss must Du dem Drachen den Kopf abschlagen und ihm danach das Schwert durch das Herz stossen. Der Dämon der in seinem Körper lebt sollte danach auf Ewig in der Klinge des Schwertes gefangen sein. – Soweit zur Theorie. Ob das wirklich klappt kann ich nicht versprechen. Mein Meister war auch sehr wage als ich ihn nach den Auswirkungen der Zauberformeln auf uns befragte. Aber was sollen wir machen? Jetzt umzukehren macht nach diesen Anstrengungen keinen Sinn.”

Mimi fing an einen unsinnig scheinenden Text zu rezitieren. Dazu drehte er sich langsam im Kreise, verbeugte sich hier und da und klatschte ab und zu in seine Hände. Amakuni kam sich ziehmlich albern vor aber ihn hatten solche Riten auch noch nie sonderlich beeindruckt. Mimi rieb eine ölige Substanz über die Klinge und stimmte dazu einen scheinbar wackeligen Singsang an. Dann brannte er eine Substanz an, die um den liegenden Körper des Drachen verteilt worden war und ein dichter Rauch stieg auf der sich sofort auf Augen und Atem legte. In diesem Nebel sah er Mimi sich immer schneller drehen und immer lauter singen.

Wie von Geisterhand stand plötzlich der Drache wieder auf seinen Beinen nachdem er zwei Tage lang leblos auf dem Boden der Plattform gelegen hatte. Amakuni sah wie er Mimi, der gerade mit dem Singen und Tanzen aufgehört hatte, einen gewaltigen Tritt versetzte der Mimi direkt in die Lavawand am Ende der Plattform beförderte. Es war wie in einem Albtraum. Es herrschte totale Stille und für einen Augenblick hatte Amakuni das Gefühl das eine Schwärze Mimi verschluckte und nicht die Lava. Dann war er verschwunden.

Mit einer Geschwindigkeit die Amakuni bei sich selbst noch nie erlebt hatte wirbelte er herum und hieb dem Drachen noch in der selben Bewegung den Kopf von den Schultern. Während der Kopf noch in weitem Bogen in den Lavastrom fiel stiess Amakuni dem Drachen seine Klinge in die Brust an der Stelle an der bei einem Menschen normalerweise das Herz sitzen sollte. Er bekam einen gewaltigen Schlag der ihn einige Meter durch die Luft wirbelte. Die Klinge in der Brust des Drachen gab einen tiefen Brummton von sich und leuchtete als wenn sie gleich wieder schmelzen würde. Die Zeichen auf der Klinge brannten rot wie von Feuer. Dann fiel der kopflose Körper nach hinten auf den Boden und fing langsam an zu zerfallen. Nach einer Weile steckte nur noch die Klinge in einem Häufchen Asche in dem Boden, die Zeichen auf der Klinge immer noch leuchtend.

Der Schwarze Drache war gebannt aber um welchen Preis.

Zum Glück waren zwischen der Ausrüstung des Drachen genug Nahrungsmittel denn der Schneesturm hatte Amakuni für den Winter in der Höhle gefangen. Da er ohnehin Zeit brauchte um das Erlebte zu verarbeiten war ihm dies ganz recht. Den Winter über versuchte er einige Schriftstücke des Drachen zu entziffern was ihm aber nicht wirklich gelang. Nur mit einem Buch bei dem es anscheinend um Schmiedekunst ging hatte er das Gefühl wenigstens im Ansatz etwas zu verstehen. Für die praktischen Experimente hierzu war genug Rohmaterial in der Höhle vorhanden, so das ihm den ganzen Winter über nicht langweilig wurde.

Der Frühling hatte in den Tälern schon seit längerem Einzug gehalten als eine schweigsame Gestalt aus den Bergen durch die Dörfer im Tal zog. Angetan mit einem fremdartigen Gemisch verschiedenster Kleidungsstücke, einem Schwert und einer Schwertklinge über den Rücken gebunden und einem Schmiedehammer in der Hand zog die Gestalt wortlos ihrem Ziel entgegen.

Was sollte er nur machen mit der Klinge in der er einen Dämonen gefangen hatte?